Konzepte und visuelle Codes
Von: Michael Schöppl (2019)
Konstruktiver Journalismus existiert als Konzept seit den 2000er-Jahren und wird in der Wissenschaft vorwiegend aus Sicht der positiven Psychologie untersucht. Die Textebene und die Wirkung von Nachrichten stellen bis dato den Forschungsschwerpunkt dar. In der vorliegenden Arbeit wird der Versuch unternommen, ein Konzept für einen Visuellen Konstruktiven Journalismus zu etablieren, welches einen anwendungsbezogenen, konstruktiven Zugang zur Ebene der Bildproduktion und Bildredaktion im Journalismus ermöglichen soll. Dazu werden bestehende Definitionen zum Konstruktiven Journalismus verglichen und Analogien sowie Differenzen zwischen Text und Bild gesucht. Im Rahmen der Arbeit werden außerdem explorative Expert*inneninterviews mit Fotograf*innen und Journalist*innen geführt, codiert und zur Konzeptentwicklung herangezogen. Über Umsetzungsbeispiele werden schließlich mögliche Herangehensweisen beleuchtet, um für Fotojournalist*innen sowie Bildredakteur*innen arbeitsleitende Konzepte zu definieren. In Bezug auf Fotojournalist*innen umfassen diese arbeitsleitenden Konzepte grundlegende Überlegungen zu Ethik, Framing und zur eigenen Position einerseits, der Fokus auf emotionale und intime Bilder sowie ein bewusster Perspektivenwechsel andererseits. Für die Arbeit von Bildredakteur*innen sind das Kuratieren von Inhalten – weg von den illustrierenden, hin zu erklärenden, emotionalen, kommentierenden und aktivierenden Bildern – sowie die ausführliche Kontextualisierung von Fotos über neue (digitale) Gestaltungsmöglichkeiten entscheidend.
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