Im Projekt INTER-VIEWS geht es um wechselseitige Einblicke und Sichtweisen zwischen Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten. Es geht um Bilder und Geschichten. Zentrale Akteur*innen im Projekt sind Menschen mit Fluchthintergrund aus Afghanistan und Menschen, die schon länger in Pakistan leben oder dort aufgewachsen sind.
Das Projekt wird von der Caritas St. Pölten, der Hilfsorganisation Faces Pakistan und dem Verein ipsum in Lahore, Pakistan durchgeführt. Transkulturelle Sensibilisierungsarbeit wird mit einem gemeinschaftlichen Evaluationsprozess verknüpft. In einem mehrstufigen Verfahren wird die Entwicklungszusammenarbeit zwischen den Projektpartner*innen Caritas St. Pölten und Faces Pakistan partizipativ evaluiert. Dafür machen sich Mitarbeiter*innen von Faces in einem mehrwöchigen Trainingsprogramm mit ipsum-Methoden und Ansätzen der transkulturellen Bildungsarbeit vertraut.
Anhand der Generativen Bildarbeit beleuchten die Beteiligten das Thema Beziehungen. In Workshops werden Impulsfragen dazu aufgeworfen und von den Teilnehmer*innen individuell bearbeitet. Als Handwerkszeug dient dabei die Fotografie. So fotografieren die Teilnehmer*innen in ihrem Alltag zu Fragen, wie sich Beziehungen zwischen jenen, die neu kommen und jenen, die schon länger da sind, entwickeln, wie das Miteinander erlebt wird und welche Wünsche bestehen. Die dabei entstehenden Bilder werden mit den anderen Teilnehmer*innen wechselseitig gelesen. Im Bilddialog wird miteinander erforscht, was die Bilder zu sehen geben, welche Assoziationen sie anregen und welche Themen und Gedanken sich unter der fotografischen Oberfläche verbergen. Dieser Vorgang wiederholt sich, so dass jede*r Teilnehmer*in die Entwicklung seiner*ihrer persönlichen Wahrnehmung und jener der anderen erleben kann.
Im geschützten Rahmen gewähren die Teilnehmer*innen einander Einblicke in die jeweilige Gedanken- und Lebenswelt. In Rückgriff auf transkulturelle Konzepte werden Perspektivenwechsel in verschiedenen Gruppenprozessen angeregt. Dies ermöglicht Fremdheits- und Vertrautheitserfahrungen sowie die Auseinandersetzung mit der eigenen Identitätsbildung. Es wird im Sinne des brasilianischen Pädagogen Paulo Freire miteinander gelernt, die Welt zu lesen und einander dabei besser zu verstehen. Freires Ansatz lässt sich sehr gut auf die Entwicklungszusammenarbeit übertragen, nämlich immer dann, wenn es um Ungleichheitsverhältnisse und benachteiligte Menschengruppen geht. Es entsteht Raum für Dialog und Reflexion, in dem herkömmliche (z. B. sprachliche, kulturelle, etc.) Distanzen überwunden werden können.
Team: Vera Brandner, Erik Hörtnagl, Katharina Bauer, Nadja Köffler und Michael Schöppl
Ort: Pakistan, Lahore
Partner*innen: Caritas St. Pölten , Faces Pakistan
Fördergeber*innen: ‘Dard Kush’ – ADA (Austrian Development Agency), MIND – European Commission
ipsum
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